Presseinfo 06/2017 – BESSEY Expertenrat zu Blechscheren

 
Presseinfo 06/2017 – BESSEY Expertenrat zu Blechscheren
Tipps und Tricks für einschneidenden Erfolg
Aus dem Arbeitsalltag von Klempnern, Bauschlossern, Dachdeckern oder Trockenbauern sind Handblechscheren nicht mehr wegzudenken. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn dünne Bleche, Blechprofile oder weiche Metalle geschnitten werden müssen – und dies mehrmals täglich. BESSEY ist mit der im Markt bekannten Erdi Blechscherenmarke ein Spezialist im Bereich der manuellen Schneidwerkzeuge und gibt hier wertvolle Tipps, was es bei der Wahl der richtigen Blechschere und im Umgang mit ihr zu beachten gilt.

Qualität steht allem voran!
Um dauerhaft auch bei hoher Belastung optimale Arbeitsergebnisse zu erzielen, steht allem voran die Qualität – von Rohmaterial und Verarbeitung. Ein erster Blick sollte daher prüfen, ob alle Schmiedeteile der Blechschere, vor allem im Scherenkopfbereich, gratfrei sind und ob an den Griffen keine Kunststoffreste überstehen. Für ein Qualitätsprodukt sprechen auch sauber geschliffene Schneiden, denn nur sie hinterlassen gratfreie Schnitte und unterstützen ein leichtgängiges Schneiden. Auch auf eine Hersteller-Kennzeichnung, als Indiz für eine hochwertige Blechschere, ist unbedingt zu achten.

Entsprechend dem zu bearbeitenden Material und der Einsatzhäufigkeit stehen verschiedene Schneidenqualitäten zur Auswahl, wie etwa Qualitätsstahl, Edelstahl, Edelstahl Spezial, HSS und HSS-TiN. Das Schneiden von Edelstahlblech beispielsweise stellt für Scheren eine besondere Herausforderung dar. Hier zahlt sich dann der Einsatz von Hochleistungsscheren mit eingesetzten HSS-Schneiden aus, denn sie erfüllen höchste Ansprüche sowohl an Standzeit als auch Schneidleistung. Bei der Ausführung HSS-TiN ist der Scherenkopf zusätzlich mit einem verschleißreduzierenden, extrem harten Titannitrid überzogen. Das ergibt eine noch höhere Standzeit auch bei harten Materialien.

Als sehr robust gelten Normalblechscheren, da Schneide und Griff in einem Stück geschmiedet sind. Bei ihnen ergibt sich die Schneidkraft aus dem Verhältnis Schneidenlänge zu Grifflänge. Weniger Kraft zum Schneiden wird beim Einsatz hebelübersetzter Scheren benötigt. Sie bestehen aus einem Scherenkopf und einem Griff. Beide Teile sind für sich gelenkig gelagert, so dass sich eine zusätzliche Hebelübersetzung ergibt, die den Kraftaufwand um ca. 25 Prozent reduziert.

Die Aufgabe ist entscheidend!
Wie in anderen Werkzeugbereichen auch, sollten Blechscheren perfekt auf die Anforderungen abgestimmt sein. Für durchlaufende Schnitte durch das Blech oder zum
Ausklinken sind beispielsweise Durchlaufscheren gemacht. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn Bleche in der Mitte oder im Randbereich getrennt werden. Figurenscheren eignen sich am besten für feine, enge Radienschnitte im Randbereich der Blechtafel. Ihre Schneidenform ermöglicht äußerst enge Kurven oder Figurenschnitte. Idealscheren sind die Allrounder unter den Blechscheren. Sie eignen sich für durchlaufende Schnitte durch das Blech ebenso wie für große und kleine Konturen oder Radien.

Jede dieser Scherenarten gibt es in rechts- wie auch in linksschneidender Ausführung. Ein verbreiteter Irrtum ist, dass linksschneidende Scheren für Linkshänder geeignet sind. Das ist nicht der Fall. Die Bezeichnung gibt lediglich an, in welche Richtung die Radienschnitte durchgeführt werden. Bei linksschneidenden Scheren verläuft der Radius von rechts nach links. Umgekehrt schneidet die rechtsschneidende Schere Bögen von links nach rechts.

Auf die richtige Handhabung kommt es an!
Nicht nur die Qualität der Schere beeinflusst das Ergebnis. Es kommt auch auf den richtigen Umgang mit dem Werkzeug an: Das Blech muss auf die Schneidbacke aufgelegt werden. Nur so wird aufgrund der Schneidradien ein optimales Schnittbild erreicht. Liegt es nicht auf der Schneidbacke auf, verzieht es sich. Erhöhter Kraftaufwand und geringere Standzeiten sind die Folgen. Zum Schneiden wird die Schere weit geöffnet und das Blech möglichst weit in das Maul der Schere geschoben. Die Schere sollte beim Schneiden nicht ganz geschlossen werden: Bereits nach etwa ¾ der Schnittlänge die Schere öffnen und erneut schließen. Nur so entsteht ein gratfreier Schnitt. Beim kompletten Schließen der Schere ergeben sich mit jedem Schnitt kleine Querrisse am Schnittende.

Wichtig ist zudem, dass Handblechscheren nur zum Schneiden von dünnen Blechen aus weichen Metallen und Stahl verwendet werden. Sie sind nicht geeignet zum Durchtrennen von runden und eckigen Metallformen, wie beispielsweise Draht, denn dies würde zum Ausbrechen der Schneiden führen.

Die Schneiden müssen es drauf haben!
Falls die Handkraft zum Schneiden des Bleches nicht ausreicht, könnten dafür zwei Gründe vorliegen. Entweder könnten die Schneiden einfach nur stumpf sein oder das Blech vielleicht zu dick. Denn beim Einsatz einer Handblechschere ist darauf zu achten, dass ausschließlich Bleche bis zu einer Stärke von 1,2 bis 1,9 mm geschnitten werden. Abhängig ist dies jedoch stets von der Blechsorte als auch von der Schneidenqualität.